Berlin, 4. Mai 2014
Am heutigen Nachmittag versammelten sich mehr als 150 Menschen, um gegen den rassistisch motivierten Brandanschlag auf eine von Geflüchteten bewohnte Unterkunft im Allende-Viertel in Berlin-Köpenick zu demonstrieren und ihre Solidarität auszudrücken.
Die antifaschistische Jugendinitiative Uffmucken hatte zu dem Protest aufgerufen, nachdem zwei junge Männer eine Eingangstür der Gemeinschaftsunterkunft im Allende-Viertel mit Benzin anzündeten und den Hitlergruß zeigten. Die beiden Männer, von denen zumindest einer laut die tageszeitung bereits mit rechts motivierten Straftaten auffällig geworden ist, konnten kurz nach der Tat festgenommen werden, sind aber wieder auf freiem Fuß. Vorausgegangen waren gegen die Unterkunft und ihre Bewohner*innen gerichtete Bestrebungen einer rassistischen „Bürgerinitiative“, der auch Verbindungen zur neonazistischen Szene nachgesagt werden.
Der Solidaritätskundgebung, zu der neben der Initiative Uffmucken auch das Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick, DIE LINKE Treptow-Köpenick, die Jusos Treptow-Köpenick, der Flüchtlingsrat Berlin e.V., die Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V., VVN-BdA Köpenick e.V. und das Antifaschistische Bündnis Südost aufgerufen hatten, folgten etliche Anwohner*innen, zivilgesellschaftlich Engagierte, einige Geflüchtete, Antifaschist*innen und Parteipolitiker*innen von SPD, Bündnis’90/ Die Grünen, DIE LINKE und Piraten. So waren neben der stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin von Treptow-Köpenick, Ines Feierabend, auch Abgeordnete aus Bundestag und Abgeordnetenhaus anwesend, u.a. Petra Pau (DIE LINKE), Canan Bayram (Bündnis’90/ Die Grünen) sowie Hakan Taş (DIE LINKE).
Die Jugendinitiative Uffmucken freut sich über die breite Solidarität. Eine Sprecherin der Initiative erklärt: „Es ist sehr wichtig, hier und jetzt ein Zeichen gegen die feige rassistische Gewalt und für ein solidarisches Miteinander zu setzen. Wo wieder mit Brandanschlägen gegen Geflüchtete und Migrant*innen vorgegangen wird, darf die Gesellschaft nicht wegschauen. Wir freuen uns ausdrücklich, dass auch viele Menschen aus dem Kiez und umliegenden Vierteln dabei waren und gezeigt haben, dass die Rassist*innen in der Minderheit sind.“
In Redebeiträgen wurde aber auch darauf aufmerksam gemacht, dass eine rassistische Asylpolitik und Protagonsit*innen wie Thilo Sarrazin und die selbsternannte Anti-EU-Partei AfD den Nährboden für Rassismus und Ausgrenzung von Geflüchteten und Migrant*innen bereiten.
Die Initiative kündigt bereits weitere Proteste gegen die Aktivitäten der rassistischen „Bürgerinitiative“ und der Berliner NPD an. Seit Monaten versucht die neonazistische Partei, mit rassistischer und antiziganistischer Hetze im EU-Wahlkampf zu punkten. Eine weitere Uffmucken-Sprecherin dazu: „Natürlich sind wir überall dort im Bezirk präsent, wo NPD & Co. an Boden gewinnen wollen. Dass sie dabei zusehends in die Defensive gerät und bei Aufmärschen eher ein lächerliches Bild abgibt, ist gut. Für alle Engagierten gilt dabei trotz der Erfolge: Wachsam bleiben und den Anfängen wehren!“
Informationen finden Sie unter: www.uffmucken-schoeneweide.de
Kontakt: inf@uffmucken-schoeneweide.de