Am kommenden Montag, den 23. Mai soll erneut, wie schon am 9. Mai, Hetze gegen Geflüchtete in Berlin-Altglienicke auf die Straße getragen werden. Wir werden das nicht unwidersprochen lassen und rufen zum Gegenprotest auf!
Antirassistische Kundgebung: Montag, 23. Mai – 18:00 Uhr -Ortolfstraße Ecke Venusstraße in Berlin-Altglienicke
(Bus 160 & 260 oder 15 Minuten Fußweg vom S-Bahnhof Grünbergallee)
Vortreffpunkt: 17:00 Uhr am Ostkreuz (Ausgang Sonntagstraße, unter der Brücke)
Am Montagabend, dem 9. Mai 2016, fand in Altglienicke eine Kundgebung mit knapp 200 Teilnehmenden unter dem Motto „für eine gleichmäßige Verteilung von Asylanten“ statt. Aufgerufen hatte dazu die „Bürgerinitiative Bahnweg/Molchstraße“, laut eigener Aussage Anwohner_innen, welche in direkter Umgebung zu dem geplanten Tempohome-Projekt für Asylsuchende wohnen. Auf dem bisherigen brachliegenden Gelände sollen ab Juni 500 geflüchtete und asylsuchende Menschen untergebracht werden.
Nicht nur, dass der Gedenktag für die Befreiung vom Faschismus als Datum für diese „Montagsdemonstration“ gewählt wurde, auch die angebliche Unwissenheit über Inhalte der extremen Rechten kennzeichnen die Veranstalter_innen. Unter anderem wurde im Aufruf für besagte Kundgebung klassisches Vokabular der rechten Szene verwendet und von „Asylanten“ gesprochen. Der Kritik an diesem Sprachgebrauch wurde durch die Veranstalter_innen mit einer Schmährede auf angebliche „politische Korrektheit“.
Neben direkten Anwohner_innen und der CDU-Abgeordneten Katrin Vogel nahmen auch stadtbekannte angereiste Neonazis teil. Unter anderem waren dort Neonazis vertreten, die seit November in der Glienicker Straße den rassistischen Protest organisieren, sowie der NPD-Vorsitzende aus Marzahn-Hellersdorf, Andreas Käfer. Als Katrin Vogel von der Spendenbereitschaft für Geflüchtete berichtete, wurde sie von einigen ausgebuht. Gemeinsam klatschten jedoch alle Anwesenden, als ein Redner dazu aufrief, notfalls die Baustelle für die geplante Unterkunft zu blockieren. Die Veranstaltenden haben mit dieser Kundgebung, der Ankündigung sie zu wiederholen sowie dem Aufruf zu Blockaden eine rassistische Stimmung im Stadtteil angeheizt und den anwesenden Neonazis den Raum für Gespräche mit Anwohner_innen gelassen. Auch gab es weder von der Bürgerinitiative noch von Katrin Vogel eine klare Abgrenzung von Neonazis und deren Inhalten.
Unabhängig von der Standortwahl halten wir es für untragbar, dass jetzt schon eine Bürgerinitiative Stimmung gegen Geflüchtete macht. In ganz Berlin mussten wir mit Sorge beobachten, dass die Bürgerinitiativen von Neonazis unterwandert oder übernommen wurden und aus vermeintlich sachlicher Kritik rassistische Hetze wurde.
Aus so einer Stimmung kann keine solidarische Nachbarschaft entwachsen. Deshalb sagen wir: Refugees Welcome – auch in Altglienicke!
Schließt euch der Kundgebung am 23. Mai um 18 Uhr Ortolfstraße/Venusstraße in Altglienicke an. Bei der Kundgebung wird es eine große Überraschung geben, die Teilnahme lohnt sich also!
Vortreffpunkt: 17:00 Uhr am Ostkreuz (Ausgang Sonntagstraße, unter der Brücke)
Ladet eure Facebook-Kontakte ein:
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