Wir informieren über einen Aufruf der VVN-BdA:
„80 Jahre nach der Köpenicker Blutwoche – alle Kraft gegen Rechts!
2013 jährt sich die Machtübernahme der Nazis zum 80. Mal. Gleich zu Beginn ging die SA auch in Köpenick gegen politische Gegner vor.
Bei der „März-Aktion wurden die Bezirksverordnete Maria Jankowski, der stellvertretende Bürgermeister und weitere Nazi-Gegner brutal misshandelt.
Den Höhepunkt erreichte der Terror ab 21. Juni. Während der Köpenicker Blutwoche wurden Antifaschisten verschiedener politischer Orientierung von SA-Leuten in ihre Schlägerlokale verschleppt, geschlagen und gedemütigt in bisher nicht gekannter Weise. Über zwanzig wurden ermordet (…).
Illegal und unter Lebensgefahr brachten Antifaschisten die Wahrheit darüber an die Öffentlichkeit, z.B. mit der Tarnschrift „Luftschutz ist Selbstschutz“. Der Zentrumspolitiker Dr. Krone protestierte beim Innenministerium, Pfarrer Ratsch beim Nazi-Bürgermeister. Die Mehrheit der Köpenicker aber war geschockt, verängstigt oder gleichgültig.
Die SA-Schläger blieben durch entsprechende Nazi-Gesetze zwölf Jahre unbehelligt. Erst in Prozessen 1947, 1948 und 1950 wurden diese NS-Verbrecher ihrer gerechten Strafe zugeführt.
Wir meinen, der 80. Jahrestag der Köpenicker Blutwoche und anderer Nazi-Verbrechen sollte Anlass sein, anhand der historischen Ereignisse die Auseinandersetzung mit rechtsextremem Denken und Handeln heute noch stärker zu führen mit Schülerinnen und Schülern, Jugendlichen und allen Bürgerinnen und Bürgern, um sie gegen den Einfluss rechter Demagogie zu wappnen.
Seit 13 Jahren befindet sich in der Seelenbinderstraße – unweit der Gedenkstätte – die Bundeszentrale der NPD. Sie konnte Mandate in der BVV erringen. Besonders in Oberschöneweide haben sich die Nazis festgesetzt. Rechte Provokationen und Aufmärsche nehmen zu aber auch der Widerstand dagegen.
Wir fordern das Verbot dieser verfassungsfeindlichen, neofaschistischen Partei!
Wir laden herzlich ein zu den Gedenkveranstaltungen:
Am Freitag, 21. Juni 2013 um 10 Uhr
Gedenkkundgebung der VVN-BdA Köpenick e.V. zum 80. Jahrestag der Köpenicker Blutwoche
Auf dem Platz des 23. April
Anschließend um 11 Uhr Puchanstr. 12
Wiedereröffnung der neugestalteten Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche durch das Bezirksamt Treptow-Köpenick
Am Sonnabend, 22. Juni 2013 Fahrrad-Rundfahrt zu Orten des Nazi-Terrors in Köpenick
um 14 Uhr ab S-Bahnhof Köpenick (Stellingdamm) → Essenplatz → Wohnhaus Kilian, Heidekrugstr. 67 (15:00) → Denkmal Unter den Birken (15:25) → über S-Köpenick / Seelenbinderstr. / S.-Allende-Str. zum Volkspark am Krankenhaus Köpenick (16:00) → Denkmal Dorotheenstr. / Ecke Pohlstr. (16:40) → Freiheit 14 (17:00) → Platz des 23. April (17:30).
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Köpenick e.V.
Informationen über die Köpenicker Blutwoche: http://bda-koepenick.de/blutwoche/
Hinweis: Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die Organisationen der extremen Rechten angehören, der Szene der extremen Rechten zuzuordnen sind, oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Menschen verachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser zu verweisen.“