10.2.2013 Kiezspaziergang: Johannisthal entfernt Nazi-Propaganda

putzkitAuch im Winter setzt die NPD ihre Propaganda-Aktionen in Johannisthal (Treptow-Köpenick) fort. Das Jugendbündnis „UFFmucken Schöneweide“ ruft deswegen zusammen mit dem Runden Tisch Johannisthal zum Fünften Johannisthaler Kiezspaziergang auf, um neue rechte Schmierereien zu entfernen. Treffpunkt ist am Sonntag, den 10. Februar 2013, um 15 Uhr an der Bushaltestelle Lindhorstweg bzw. der Kreuzung Sterndamm/ Lindhorstweg (12487 Berlin).

Anlass für die mittlerweile traditionelle Aktion sind neue Schmierereien rund um den örtlichen „Kaiser’s“. Auf zahlreichen Stromkästen und Kleidercontainern wurde vermutlich in der Nacht zum Freitag (08. Februar) mehrfach großflächig „NPD Jetzt!“ geschmiert. Diese Aktion scheint Bestandteil einer anhaltenden Offensive örtlicher Neonazis zu sein, die ihre Präsenz in Johannisthal demonstrieren wollen. Erst in der Nacht zu Donnerstag fand eine Verteilaktion statt, bei der Hunderte Flyer der NPD in Johannisthaler Briefkästen landeten. Darin schürt die Berliner NPD in Verantwortung ihres Vorsitzenden Sebastian Schmidtke Überfremdungsängste, fordert das Ende des Euro und appelliert an die deutsche Volksgemeinschaft. Zudem werden immer wieder massenhaft Sticker im ganzen Raum Johannisthal geklebt, die mit völkischen und rassistischen Inhalten Bestandteil der Raumergreifungsstrategie der Neonazis sind. Während sich die rechte Szene in Schöneweide mit Wohngemeinschaften, Kneipen und Geschäften regelrecht festgesetzt hat, versuchen einzelne Neonazis in umliegenden Stadtteilen durch ihre Präsenz politisch Engagierte einzuschüchtern und Dominanz zu simulieren.

Die neuen Vorfälle sind auch als Trotzreaktion der Neonazi-Szene auf die jüngsten Urteile gegen bekannte NPD-Mitglieder zu verstehen. Vor dem Amtsgericht Tiergarten wurde so unter anderem der Johannisthaler Neonazi Julian B. zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Auch weiterhin werde gegen ihn wegen diverser Sachbeschädigungen in Südost-Berlin ermittelt. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Anschläge auf Wohnhäuser politisch Engagierter sowie auf Parteibüros, die Täter sind weiterhin unbekannt.

Dieser Beitrag wurde unter Aktionen / Termine veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.