Etwa 50 Anwohnerinnen und Anwohner haben am Morgen des 24. November Nazi-Propaganda in Johannisthal entfernt. Dabei wurden unzählige NPD-Sticker mit Spachteln weggekratzt und Slogans von Stromkästen abgeschrubbt. Unbeteiligte im Umfeld des Kiezspazierganges wurden mit Flugblättern über die Aktion informiert. Die NBB Netzgesellschaft, deren Verteilerhäuschen und –kästen häufig mit rechter Propaganda beklebt sind, begrüßte die Aktion und unterstützte mit einer Spende.
Am ehemaligen Rathaus Johannisthal fanden sich neben Schülerinnen und Schülern, jungen Familien und zahlreichen Seniorinnen und Senioren aus dem Stadtteil auch der Integrationsbeauftragte des Bezirkes Treptow-Köpenick Sven Schmohl sowie Hans Erxleben (Partei DIE LINKE) als Sprecher des Bündnisses für Demokratie und Matthias Schmidt (SPD) als Bundestagskandidat und BVV-Fraktionsvorsitzender ein. Auch die örtliche Kirchengemeinschaft war vertreten, genauso wie Piratenpartei und Jusos.
Nico Schmolke, Anmelder der Aktion, gab eine kurze Einführung, nach der sich die zahlreichen Engagierten entlang des Sterndamms, des Lindhorstweges und der Springbornstraße an die Entfernung der Nazi-Propaganda machten. Schmolke kommentiert die Aktion: „Ich freue mich, dass so viele Anwohnerinnen und Anwohner unser Anliegen unterstützen und sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus in ihrer Nachbarschaft engagieren.“ Der Kiezspaziergang ist bereits die dritte Aktion dieser Art in Johannisthal. Er wurde von einer Runde aktiver Johannisthaler Bürgerinnen und Bürger organisiert, die sich monatlich im Jugendzentrum Johannisthal trifft, um verschiedene Aktionen gegen Neonazis im Stadtteil zu planen.
Weitere Informationen für Interessierte, die sich den Engagierten in Johannisthal anschließen wollen, gibt es beim Zentrum für Demokratie.