Liebe AnwohnerInnen, liebe Engagierte, liebe Geschäftstreibende aus Johannisthal!
Hakenkreuze an Bäumen, am Postkasten, an den Bushaltestellen. Im ganzen Wohngebiet Plakate, die „Ausländer“ beleidigen und deren sofortige Heimreise fordern. Haben Sie etwas davon mitbekommen?
Viele Menschen im Kiez nehmen die Nazi-Propaganda nicht wahr. Bei Schmierereien und Plakataktionen bleibt es jedoch nicht. Anfang Juni wurden Jugendliche angegriffen, die gerade NPD-Sticker abkratzen wollten. Anfang August wurde einem engagierten SPD-Kommunalpolitiker das Fenster eingeworfen und der Briefkasten zerstört. Und nur eine Woche später wurde ein Mann angegriffen und mit reizendem Gas besprüht, als er ein rassistisches Plakat von einem Stromkasten entfernte. Diese Angriffe richteten sich nicht auf irgendwen. Sie richteten sich auf Menschen aus unserem Stadtteil, die sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzen. Sie richteten sich gegen Nachbarn von uns. Und damit richteten sie sich gegen alle Menschen in unserem Stadtteil, die Diskriminierung und Gewalt ablehnen, die für Toleranz und Demokratie sind.
Um ein Zeichen gegen Nazis zu setzen, fanden bereits zwei Kiezspaziergänge mit über 150 Menschen statt. Jung und Alt nahmen teil, Berliner Presse hat berichtet, Hunderte Plakate und Aufkleber wurden gemeinsam von Objekten auf unserem Straßenland entfernt. Nun gehen wir einen Schritt weiter:
Wir laden Sie nun herzlich zu einer Informationsveranstaltung und Vernetzungsrunde ein. Dort werden viele Menschen aus dem Stadtteil zusammen kommen, sich über die aktuellen Geschehnisse informieren und gemeinsam Strategien gegen Rechts diskutieren.
Montag, 17. September 2012
17:30
Turnhalle des JuJo
Winckelmannstraße 56, 12487 Berlin
Wir würden uns sehr freuen, Sie als wichtigen Akteur im Stadtteil mit an Bord zu haben. Informieren Sie sich über die Nazi-Probleme und wenn Sie wollen, bieten Sie Ihre Unterstützung an. Wir, das ist das Bündnis für Demokratie und Toleranz in Treptow-Köpenick. Das ist ein bezirksweites Bündnis, dem der Bezirksbürgermeister Oliver Igel als Schirmherr vorsteht und dem Parteien, Kirchen, Vereine, Initiativen und Einzelpersonen angehören. Mitveranstalter sind die Jusos Treptow-Köpenick sowie das Jugendbündnis Uffmucken, das schon die beiden Johannisthaler Kiezspaziergänge mit insgesamt über 150 Teilnehmenden organisiert hat.
Falls Sie in Ihrem Umfeld für die Veranstaltung werben wollen, setzen Sie sich bitte mit dem Zentrum für Demokratie in Kontakt. Wir bringen Ihnen dann gerne Flyer vorbei, die Sie bei sich auslegen und verteilen können.
Also, lassen wir uns nicht einschüchtern von einigen gewaltbereiten Neonazis, sondern gemeinsam für ein demokratisches Gemeinwesen einstehen. Sobald den Nazis bewusst wird, dass hier nicht nur Einzelpersonen aktiv sind, sondern dass der Stadtteil insgesamt keine Lust auf sie hat, sobald sie das wissen, sind sie auch wieder weg aus unserem Kiez. Wir würden uns sehr über Ihr Mitwirken freuen!
Kontakt:
Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick:
Tel: 030 – 65 48 72 93, E-Mail: zfdtk@t-online.de
