150 Antifaschist*innen verhindern erneut rassistischen Aufmarsch im Köpenicker Allende-Viertel – 30 Neonazis versuchen Demo für Geflüchtete anzugreifen

150 Antifaschist*innen verhinderten am 19. Dezember erneut einen rassistischen Aufmarsch im Köpenicker Allende-Viertel – 30 Neonazis versuchten die Demo für Geflüchtete anzugreifen

Erneut ist es rund 150 Teilnehmer*innen einer antifaschistischen Demonstration zur Solidarität mit Geflüchteten gelungen, einen menschenverachtenden Aufmarsch von Neonazis und anderen Rassist*innen gegen die neue Containerunterkunft durchs Allende-Viertel – und dieses Mal auch im restlichen Köpenick – zu verhindern.

Vom S-Bahnhof Köpenick zogen die Teilnehmer*innen vorbei an der NPD-Bundeszentrale über die Altstadt bis zur Müggelheimer Straße Ecke Wendenschloßstraße. Sie thematisierten dabei die Rolle von Neonazis als Organisator*innen der rassistischen Proteste in Köpenick, wie dem Marzahn-Hellersdorfer NPD-Vorsitzenden Andreas Käfer, aber auch lokale Rädelsführer wie den Kneipenbetreiber Jens R.

Am Rande wurde an Passant*innen die Zeitung „Allende Aktuell“ verteilt, eine achtseitige Publikation lokaler Antirassist*innen, die heute als Beilage im Abendblatt – in einer Auflage von 10.000 Stück – unter anderem im kompletten Allende-Viertel in den Briefkästen landete. In der Zeitung wird mit Fakten über die neue Containerunterkunft und die Situation von Geflüchteten aufgeklärt und über Möglichkeiten informiert, sich für Geflüchtete einzusetzen. Hier kann die Zeitung heruntergeladen werden.

Die Organisator*innen des rassistischen Aufmarsches verzichteten, entgegen ihrer großspurigen Ankündigung vom vergangen Freitag, diese Woche komplett auf einen Aufmarsch, da auch ihre Alternativroute dieses Mal durch eine Anmeldung versperrt war. Im Internet versuchen sie diese Niederlage als geplanten Schritt für eine „Weihnachtsruhe“ darzustellen.

1419028781-edit-preview_6513827Auf der Müggelheimer Straße kam es kurzzeitig zu Störversuchen durch eine Gruppe von 30 teilweise vermummten Neonazis. Unter „Anti-Antifa“-Parolen und anderen rechten Sprüchen versuchte die Gruppe Baustellenabsperrungen umzureißen und an die Demonstration zu gelangen. Koordiniert wurde der versuchte Angriff vom Marzahn-Hellersdorfer NPD-Chef Andreas Käfer, der seit dem Platz des 23. April die Demonstration verfolgte und mit seinem Begleiter durchgängig telefonierte. Während der Aktion schloss sich der Begleiter der rechten Gruppe an.

Wir haben es heute geschafft, einen Nazi- und Rassist*innen-Aufmarsch in ganz Köpenick komplett zu verhindern. Das ist ein voller Erfolg! Wie frustriert der kleine Rest von Neonazis und anderen Rassist*innen darüber ist, die schon in den vergangenen Wochen mit sinkenden Teilnehmer*innenzahlen zu kämpfen hatten, beweist der gescheiterte Störversuch durch 30 aggressive Rassist*innen. Wir danken nochmals allen, die dabei waren und diesen Erfolg möglich gemacht haben!
Für den 9. Januar 2015 liegt bereits eine Anmeldung für einen erneuten Neonazi- und Rassist*innen-Aufmarsch im Köpenicker Allende-Viertel vor. Dies gilt es gemeinsam zu verhindern! Blockt den Tag in eurem Kalender! Es wird definitiv Gegenaktionen geben! Dann wird auch die Containerunterkunft für Geflüchtete, als erste dieser Art in Berlin, schon bewohnt sein. Innerhalb der nächsten Woche werdet ihr mehr Informationen dazu erhalten.

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