Viele von uns, die sich in Treptow-Köpenick seit Jahren gegen Rassismus und Neonazis engagieren, erinnern sich noch gut an die Zeiten des Nationalen Widerstand Berlin (NW Berlin) und ähnliche Strukturen. Damals hatten Neonazis Fotos von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen auf einer Website gesammelt und wenn möglich mit Namen und Wohnanschrift versehen.
Die Folgen: Mehrere Brandanschläge und Angriffe auf diese Antifaschist*innen, ihre Häuser und Autos. Anfang 2013 wurde die Seite dann vom Netz genommen. Heute finden wieder vermehrt Anschläge statt, aktuell vor allem in Neukölln. Für diese werden vermutlich auch die damals veröffentlichten Daten verwendet und die laufenden Ermittlungen gegen einen Johannisthaler Neonazi zeigen Verbindungen zu denselben Strukturen auf.
Ob der ehemalige NPD-Freund Dennis Adomatis, heutiger Betreiber der lokalen rechten Facebook-Seite Cöpenick-Watch, zu NW-Zeiten schon mit den Größen der Nazi-Partei Bier getrunken hat, wissen wir nicht.
Das Adomatis auf Uffmucken nicht gut zu sprechen ist, wissen wir aufgrund seiner peniblen Berichterstattung über uns.
Mit seinem Bericht über unsere Demonstration „Kein Raum der Hetze! Keine Ruhe der AfD“ hat er nun aber eine Grenze überschritten und uns an die Anti-Antifa Aktivitäten des NW Berlin erinnert.
Während am 18. Juli ca. 100 Demonstrant*innen durch Altglienicke zogen, um ihre Ablehnung gegenüber der AfD kundzutun, wartete Adomatis an einer Ecke in der Nähe des Veranstaltungsortes. Dort fotografierte er die Teilnehmer*innen der Demonstration. Die Bilder, die er später auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat, sind jedoch nicht, wie bei echten Journalist*innen üblich, Übersichtsaufnahmen um Stimmung und Anzahl der Teilnehmer*innen einzuschätzen. Es sind etliche Aufnahmen dabei, die einzelne Personen zeigen. Einige Bilder sind Portrait-Aufnahmen, die ohne Zustimmung der Aufgenommenen nicht veröffentlicht werden dürfen.
Diese Strategie schafft Angsträume und ermöglicht Neonazis und anderen gewaltbereiten Rechten sich die Aufnahmen anzuschauen und dann gezielt Jagd auf die Abgebildeten zu machen.
Auf der AfD-Veranstaltung, gegen die sich die Demonstration am 18. Juli richtete, fotografierte Adomatis weiter, hier sind jedoch nur die Gesichter der offiziellen AfD-Politker*innen zu sehen und nicht die des Publikums. Es geht ihm also nicht darum eine Bandbreite von Personen (für und gegen) darzustellen, sondern um eine Einschüchterung von Antifaschist*innen, die ihr Grundrecht auf Versammlungsfreiheit wahrnehmen.
Nie wieder wollen wir, dass Antifaschist*innen in Treptow-Köpenick ihr Gesicht auf irgendwelchen dubiosen Seiten wiederfinden und um ihre Sicherheit fürchten müssen!
Wir bitten daher Alle aus Treptow-Köpenick sich mit den Betroffenen zu solidarisieren! Meldet Cöpenick-Watch und den Beitrag und entzieht eure Likes von seiner Seite.