Am Montag, den 02.11.2015, will die NPD in Berlin-Johannisthal aufmarschieren und gegen eine neue Unterkunft für Geflüchtete hetzen. Hier gibt es die wichtigsten Informationen zu den Gegenprotesten:
Die Proteste gegen den NPD-Aufmarsch beginnen am 2. November um 18 Uhr an der Ecke Groß-Berliner Damm/Sterndamm (am S-Bahnhof Schöneweide).
Aktionskarte mit Nazi-Route und Gegenkundgebungen zum Download und Ausdrucken
Allgemeine Ansicht des Aufmarschgebietes:
Treffpunkte zur gemeinsamen Anreise für Leute aus anderen Bezirken:
17:30 Uhr S-Bahnhof Ostkreuz (Ausgang Sonntagstraße)
17:30 Uhr S- und U-Bahnhof Neukölln (Bahnhofsvorplatz)
Treffpunkt für Studierende der HU in Adlershof:
17:30 Uhr vor dem MOPS
Pressemitteilung vom 30.10.2015 mit aktuellen Informationen zur Route der Neonazis
Facebook-Veranstaltung zum Gegenprotest
Viele weitere Akteure unterstützen unseren Protest, darunter unter anderem das Bündnis für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick, der Runde Tisch Johannisthal, die Initiative Johannisthal Hilft und mehrere Landesverbände politischer Parteien. Gerne könnt ihr mit euren Organisationen und Gruppen gesondert zu Protesten am 02. November aufrufen, damit wir uns geschlossen der NPD entgegen stellen.
Presse:
29.10.2015 – taz: „Uffmuckende Mehrheit gesucht“
30.10.2015 – Endstation Rechts: „Demo in Berlin: NPD traut sich als NPD auf die Straße“
Bei Presseanfragen kontaktieren Sie bitte info@uffmucken-schoeneweide.de.
Hier unser Aufruf zum Protest gegen die NPD:
Für den 2. November 2015 mobilisieren die Berliner und Brandenburger NPD sowie der NPD-Bundesverband zu einem sogenannten Nazigroßaufmarsch, um damit eine neue Welle der physischen und psychischen Gewalt gegen Geflüchtete zu entfachen. Anlass ist die Eröffnung einer neuen Notunterkunft im Treptow-Köpenicker Ortsteil Johannisthal, in der Nähe des S-Bahnhofs Schöneweide.
Bereits vor einem Jahr begann die NPD damit, in den Ostberliner Wohngebieten Marzahn, Buch, Hohenschönhausen und dem Allende-Viertel eine Pogromstimmung gegen Geflüchtete zu initiieren. Dies geschah in sozialen Netzwerken im Internet mit dem gezielten Streuen von rassistischen Lügen und Verschwörungsideologien, mit aggressiver menschenfeindlicher Hetze und mit wöchentlichen rassistischen Aufmärschen. Dies wurde als vermeintlicher „Anwohnerprotest“ verkauft, doch Initiator war die NPD. Deren Neonazis, die zumeist nicht in den jeweiligen Gegenden wohnten, übernahmen jedes Mal die Anmeldung und die Mobilisierung, hielten die Reden und stellten die Ordnerstruktur und den Lautsprecherwagen.
Nachdem die NPD mit ihren dumpfen Parolen immer weniger Teilnehmende bei ihren Veranstaltungen mobilisieren konnte, änderte sie die Strategie und ging dazu über, nun offen zu rassistischen Aufmärschen aufzurufen. Dies ist jetzt auch am 2. November in Johannisthal der Fall.
Doch, wie auch schon bei den rechten Aufmärschen des letzten Jahres, wird der menschverachtende NPD-Aufzug durch uns nicht einfach so hingenommen werden. Immer, wenn Neonazis aufmarschieren, werden wir ihnen unseren Widerstand entgegen bringen.
Dass sich Proteste gegen Nazis lohnen, zeigte sich in den letzten zwei Jahren in Johannisthals Nachbarortsteil Schöneweide. Hier führte antifaschistisches Engagement dazu, dass die organisierte rechte Szene Berlins ihre wichtigsten Kneipen und Läden verlor. Auch bezogen auf die vergangenen rassistischen Mobilisierungen in Berlin, führten antifaschistische Proteste vielerorts dazu, dass diese Aufmärsche für viele Teilnehmende immer mehr an Attraktivität verloren.
Daran wollen wir anknüpfen. Denn wenn sich Aufmärschen von Nazis und anderen Rassist*innen nicht frühzeitig entgegen gestellt wird, werden diese größer und etablieren sich. Dies ist anderenorts schon der Fall, wenn in einigen Gegenden Deutschlands regelmäßig rassistische Aufmärsche stattfinden, die oftmals ohne Gegenprotest über die Bühne gehen. Diesen „Erfolgserlebnissen“ für die Teilnehmenden dieser Veranstaltungen folgen immer mehr massive Gewalttaten gegen Geflüchtete und deren Unterkünfte, es vergeht keine Woche in Deutschland ohne rassistische Brandanschläge.
Deswegen dürfen wir es nicht zulassen, dass die Strategie der NPD aufgeht, ein Klima des Hasses gegen Geflüchtete in Johannisthal zu etablieren. Wir treten im Gegensatz dazu für eine Willkommenskultur ein. Menschen, die vor Kriegen, Genoziden, Verfolgung und Armut geflohen sind, bedürfen unserer Hilfe und Solidarität.
Rassistischer Hetze entgegentreten!
Solidarität mit Geflüchteten!
Kein Naziaufmarsch am 2.11. in Berlin-Johannisthal!